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Wissenschaftskommunikator oder Manipulator ?

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Wir wurden von unseren Kritikern darauf hingewiesen, dass unsere Nominierten als Wissenschaftskommunikatoren zu sehen sind und nicht als Fachspezialisten, daher sei unsere Kritik unzulässig. Wir sehen die wissenschaftliche Aufklärung der Bevölkerung als ausgesprochen wichtig an. Schließlich hat nicht jeder die Möglichkeit ein langwieriges Studium zu absolvieren um wissenschaftliche Erkenntnisse verstehen zu können.

Zumeist lassen sich selbst komplexe wissenschaftliche Themen relativ leicht verständlich darstellen wenn die richtige Person die Funktion des Mediators übernimmt. Doch bei aller Aufklärung dürfen wir nicht vergessen wie weit diese gehen darf und welche Bereiche unangetastet bleiben müssen. Ein Wissenschaftskommunikator darf keine Empfehlungen aussprechen, die sich maßgeblich auf die Lebensqualität oder Gesundheit der Bevölkerung auswirken, sondern muss sich auf eine objektive und neutrale Erklärung des spezifischen Themas reduzieren.

Als Beispiel sollte man eine medizinischen Situation heranziehen, die in ihrer Schwere keine Alternative zulässt, wer eine Entscheidung über – zum Beispiel – eine Therapie zur Behandlung einer Erkrankung zu fällen hat. Ein Chemiker oder Molekularbiologe kann sich sicherlich mit Hilfe von wissenschaftlichen Zusammenfassungen, sogenannten Reviews, einen guten Überblick über Therapiemethoden bei z.B. Lungenkrebs schaffen und die Bevölkerung über den aktuellen Stand des Wissens aufklären. Wir sind uns aber wahrscheinlich einig, dass Sie – sollten Sie bedauerlicher Weise an Lungekrebs erkranken – wohl einen gut ausgebildeten Mediziner mit einem profunden Wissen um den Themenbereich und einer langen praktischen Erfahrung um Rat fragen werden wie ein effektives, gut verträgliches Therapieprogramm für Sie aussieht.

Wenn Sie dieser Überlegung zustimmen müssen wir auch darüber einig sein, dass Wissenschaftkommunikatoren der Bevölkerung keine Empfehlungen aussprechen sollten die außerhalb ihrer Kernkompetenz liegen. Hinweise auf die Notwendigkeit der Einhaltung sozialer Distanz, dem Tragen von Masken, Händewaschen und der Teilnahme an kollektiven Impfverantstaltungen haben in einem wissenschaftkommunikativem Kontext nichts zu suchen und sind – auch wenn die Hinweise der eigenen Überzeugung des Mediators entsprechen – manipulativ, vor allem wenn klare Indizien dafür sprechen, dass die Kommunikatoren durch Regierungen, Behörden, Glaubensgemeinschaften oder gar die Pharmaindustrie beeinflusst werden.

Wir weisen darauf hin, dass wir unsere Nominierungen nicht aus der Luft gegriffen haben und unsere Auswahl auf kritischen Parametern beruht. Wir hatten genug Zeit die Nominierten und ihre Arbeit in der Öffentlichkeit zu begutachten und sehen in diesem Zusammenhang wiederholte Verfehlungen auf weiter Flur …