Cum hoc ergo propter hoc Karli?

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Neulich lässt uns in den Nachrichten der ehemalige Kettenhund von Sebastian Kurz – der sich nun anschickt unser Kanzler zu sein – wissen, dass er sich zwar das gemeine Virus aller Sicherheitsvorschriften zum Trotz im Kanzleramt eingefangen hat (wir wollen ihm mal seine Geschichte so abkaufen), aber Gott Lob, hat er sich auch schon den Booster verpassen lassen. Deswegen ist er vollkommen symptomfrei, darf weiter sein Unwesen im Amt treiben und Pressestunden abhalten. Wie verantwortungslos von Dir Karli, so wichtig bist Du dann auch wieder nicht. Nun ja, manche Leute sind gleicher. Während ich diese Worte schreibe sitzt ich unter vergleichbaren Bedingungen in meiner Wohnung und warte auf die Möglichkeit mich endlich „raustesten“ zu können. Kann ich es doch kaum erwarten wieder meinen Pflichten als Arbeitnehmer nachkommen zu können, um das Establishment stützen zu können das uns so hervorragend bevormundet.

Warum Cum hoc ergo propter hoc werden sie sich fragen. Es handelt sich hier nicht um das berühmte Gulaschu von Josef Hader, sondern um einen vereinfachten kausalen Fehlschluss, der sich aus der Fehlannahme Post hoc ergo propter hoc ergibt, bei dem man einer Scheinkorrelation aufsitzt. Ein Fehler der erstaunlich oft in schlecht geplanten medizinischen Studien und naturwissenschaftlichen Arbeiten vorzufinden ist.

Ein Klassiker der Post hoc Behauptungen ist z.B. die Feststellung, dass die Geburtenrate in Deutschland mit der Anzahl der brütenden Storchenpaare korreliert und deswegen zur Fehlannahme führt der Storch würde das Kindlein bringt. Es besteht also der grundlegende Irrtum darin, dass eine Korrelation einem kausalen Zusammenhang unterliegt.

Lieber Karli, auch wenn Du denkst – oder zumindest der Bevölkerung suggerieren willst – dass Du nur wegen dem Booster nicht schwer erkrankt bist, dann transportierst Du eine Cum hoc Behauptung, da der kausale Zusammenhang zwischen Impfung und Erkrankung rein statistisch definiert ist. Immer nach dem Motto A kann B mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit beeinflussen, dann bleibt aber natürlich auch noch genug Raum das dem nicht so ist. Da keine Möglichkeit besteht zu erfahren ob Du in einer parallelen Realität nicht auch ohne Impfung oder Booster symptomlos gewesen wärst, ist Deine Aussage wissenschaftlich nicht einmal für die Würste, sondern schlicht und ergreifen falsch. Man kann von einem kleinen Militaristen wie Nehammer nicht mehr erwarten, da er mit großer Wahrscheinlichkeit über diese Spitzfindigkeiten bei Peter Filzmaiers „wie lenke ich die Massen“ – Rhetorikkurs nichts gelernt hat. Deswegen wollen wir ihm diesen kleinen Lapsus vergeben.

Dieser Fall zeigt allerdings sehr schön wie effizient die Propagandamaschinerie der Regierung arbeitet. Dieser Kausalfehler ist Grundbestandteil des Narrativ und selbst hochrangige Mitglieder der Regierung glauben den Schwachsinn den sie in ihrer selbst generierten Realitätsblase propagieren. Die Bevölkerung ist dann natürlich nicht davor gefeit diese fehlerhaften Ansichten in ihr Weltbild einzubauen. Wie oft habe ich schon, wenn jemand mit einem leichten Husten und Gliederschmerzen in die Quarantäne musste, den Spruch gehört „na Gott sei Dank ist er geimpft, sonst wäre er auf der Intensivstation gelandet“.

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